Stationen des Vereins Dorfgemeinschaft Harle e.V.
Oktober 2003 | Gründung des Vereins | |
2004 | Eröffnung des Dorfcafés | |
2009 | bisher größtes Projekt | Ausrichtung der 800-Jahrfeier in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat Harle |
2010 | Renovierung des Dorfcafés | weitgehend in Eigenleistung |
Dem Brauchtum verpflichtet und lebendig in der Gegenwart
Früher war alles besser, so wissen die Toten Hosen zu singen. Und in der Tat, früher gab es die Milchbank im Dorf. Die Menschen trafen sich dort, hatten Zeit für einen kleinen oder auch größeren Plausch, es gab ein oder auch zwei Kaufmannsläden, den Bäcker oder den Metzgerladen im Dorf, wo die Menschen sich begegneten, sich einen guten Morgen und einen guten Tag wünschten. Man traf sich, um sich neues zu erzählen, um Neues zu erfahren oder nur um sich mitzuteilen und die Gesellschaft des Nächsten zu genießen.
Mit den Jahren gingen die Attribute des dörflichen Lebens dahin. Aber das heißt nicht, dass es heute weniger gut ist im Dorf zu leben. Dies war vor 10 Jahren Anlass genug, hier anzusetzen und sich Gedanken über Verbesserung des dörflichen Lebens zu machen. Der damalige Ortsvorsteher Otto Wurm wusste einige Interessierte um sich zu versammeln, so wurde der Verein Dorfgemeinschaft im Oktober 2003 gegründet. Mehrere glückliche Umstände trafen zusammen, so erinnert sich der erste Vorsitzende Johann Traxler im Gespräch. Da war auf der einen Seite der Wunsch, die Menschen im Dorf zusammenzuführen und das Brauchtum zu fördern, zur gleichen Zeit boten sich auch die Räume des ehemaligen Dorfladen an, die seit geraumer Zeit leer standen.
Bereits im Frühjahr 2004 hörte man wieder bemerkenswertes vom Verein Dorfgemeinschaft Harle, denn seit dieser Zeit gibt es das Dorfcafé in Harle. Jeden Freitagnachmittag ein zentraler und beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, für Groß und Klein und nicht nur für die Harler. Es gibt Kaffee und selbst gebackenen Kuchen und Torten sowie vieles mehr an schmackhaften Leckereien. Im Laufe der Zeit hat es sich sogar ergeben, dass Geburtstagspartys, Klassentreffen oder Wandergruppen im Dorfcafé eine feste Verabredung treffen. Dem aufmerksamen Betrachter entgeht auch nicht die geschmackvolle jahreszeitlich angepasste Deko der Tische, die von den Helferinnen im Dorfcafé liebevoll hergerichtet wird.
Ein großes Fest für einen jungen Verein
Schon nach drei Jahren Vereinsgeschichte stellten sich die Vereinsaktiven einer großen Aufgabe: Die 800-Jahrfeier von Harle wird federführend vom Verein Dorfgemeinschaft ausgerichtet. Eine Riesenaufgabe für den noch jungen Verein. Der damalige Ortsvorsteher Otto Wurm erinnert sich gern an diese Tage: „Keiner hatte geglaubt, dass das so ein tolles Fest werden würde. Doch durch die vorbildliche Zusammenarbeit aller Beteiligten in den Vereinen und im Dorf war dies möglich.“
Aber auch im Kleinen kann der Verein Dorfgemeinschaft punkten
Da gibt es beispielsweise die Service-Börse. Ein älterer Harler sucht Hilfe, denn der Rasen muss gemäht werden, andererseits will ein Jugendlicher sein Taschengeld aufbessern. Die Service-Börse führt die Interessen zusammen.
Fahrende Händler richten ihre Tour so ein, dass sie am Freitagnachmittag, wenn das Café geöffnet hat, eintreffen um ihre Ware anzubieten. Selbst die Leihbücherei unter der Leitung von Robert Theile hat seine Öffnungszeiten mit dem Dorfcafé abgestimmt und ist freitags für die Harler da.
Aber nicht nur das. In den ersten Jahren erstreckten sich die Vereinsaktivitäten z. B. auf das Angebot von Computerkursen. In Gruppen bis zu 6 Personen wurde Wissen über Textverarbeitung oder Bildbearbeitung sowie das zu der Zeit gebräuchliche Betriebssystem vermittelt. Die Teilnehmer kamen aus allen Altersschichten. Außerdem werden Blumenkästen auf öffentlichen Plätzen gepflegt, in Frühjahrsseminaren wird regelmäßig einmal jährlich die Obstbaumpflege vermittelt. Einerseits, weil sich hier gern Interessierte weiterbilden für ihren eigenen Garten, andererseits werden so die zahlreichen Streuobstwiese am Ortsrand gepflegt. Den vielfältigen Interessen und Hobbys der Harler wird Rechnung getragen, in dem Hobbyausstellungen möglich sind. Eine ständige Aufgabe des Vereins ist die Unterstützung des Ortsbeirates.
So werden bei Bedarf Projekte finanziell unterstützt und man beteiligt sich an Arbeitseinsätzen. Den vielfältigen Interessen und Hobbys der Harler wird Rechnung getragen, indem Hobbyausstellungen möglich sind.
Der Apfel fällt nicht weit von der Obstkelter
Von den Streuobstwiesen war bereits die Rede. Bei guter Pflege bringen die Apfelbäume natürlich reichlich Ertrag. Und damit sind wir bei einem weiteren Höhepunkt der Aktivitäten des Vereins, der Apfelsaftaktion. Jeder kann seine Äpfel an zwei festgelegten Tagen im Herbst in einer Apfelsaftpresse entmosten und anschließend homogenisieren lassen. In 5-Liter-Behältern wird der Apfelsaft ausgeliefert oder ist auch gegen einen kleinen Geldbetrag zu erwerben, soweit keine Äpfel angeliefert wurden. Eine ungemein große Nachfrage tat sich auf, die schon bald die Möglichkeiten der freiwilligen Helfer an ihre Grenzen brachte.