Station 6 Interaktiv

 

Löschtechniken – Station 6

Fettexplosion

Eine Ursache für Wohnungsbrände ist ein vergessenes Essen auf dem Herd. Der dabei entstehende Schaden beschränkt sich dabei zum Glück zumeist nur auf eine verqualmte Wohnung. Weitaus gefährlicher ist jedoch die sogenannte Fettexplosion. Die Gefahr, die vom Fett in einer Pfanne oder Friteuse ausgeht, wird allzu oft unterschätzt. Vielfach wird einfach versucht, die meist kleine Flamme mit Wasser zu löschen.

Genau das hat gravierende Folgen!

Kommt das kalte Wasser mit dem heißen Öl in Kontakt, verwandelt sich das Wasser augenblicklich in Wasserdampf. Dabei werden aus einem Liter Wasser 1.700 Liter (!!!) Wasserdampf. Das brennende Öl wird dabei mit dem Dampf aus dem Topf herausgeschleudert. Durch das nunmehr günstige Mischungsverhältnis aus Fetteilchen und Luftsauerstoff kommt es zu einer explosionsartigen Verbrennung. Eine solche Explosion führt bei einem Menschen, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, zu schwersten Verbrennungen, manchmal aber leider auch zum Tod.

Wie vermeide ich die Fettexplosion ?

Dem Feuer muss der zur Verbrennung notwendige Sauerstoff entzogen werden. Dies geschieht am einfachsten (und völlig unspektakulär), indem Sie lediglich den Deckel auf den Topf legen, die Friteuse schließen oder den Behälter mit einer Löschdecke (zur Not tut es auch eine Jacke) abdecken. Denken Sie auch daran, die Wärmequelle abzustellen. Geben Sie dem Öl ausreichend Zeit zur Abkühlung. Entfernen Sie die Abdeckung zu früh besteht die Möglichkeit, dass sich dass Öl noch einmal selbst entzündet.

Löschmittel

Richtige Anwendung des Sprühstrahls

Wichtiger Grundsatz:
Fein verteilter brennbarer Stoff brennt besser –
fein verteiltes Wasser löscht besser! 

Die Löschwirkung des Wassers durch Kühlen wird durch Zerstäubung des Wassers unterstützt, da die Oberflächenwirkung auf den Brandherd des Sprühstrahls bei gleicher Wassermenge effektiver ist als bei einem gebündelten Wasserstrahl. Meist wird der Sprühstrahl zum Ablöschen (durch Abkühlen) von Bränden der Brandklasse A (feste, glutbildende Stoffe) angewandt.

Da der Sprühstrahl zum Teil auch sauerstoffverdrängend wirkt, kann er auch bei Bränden der Brandklassen B (flüssige Stoffe) und C (gasförmige Stoffe) eingesetzt werden. Bei der Brandklasse B ist die Gefahr des Überlaufens der Behälter zu beachten.

Die Gefahr einer Staubexplosion durch Aufwirbelung fein verteilter fester Stoffe kann bei vorsichtiger Anwendung des Sprühstrahles vermieden werden.

  • Nachteile des Sprühstrahls gegenüber dem Vollstrahl
    • Geringe Wurfweite
      Faustwerte für Sprühstrahl bei 5 bar Druck am Mehrzweckstrahlrohr:
      BM-Rohr ca. 6,5 m
      CM-Rohr ca. 5,0 m
      Wegen variabler Strahlform sind die Werte bei Hohlstrahlrohren unterschiedlich
    • Geringe Auftreffwucht (mechanische Wirkung) und dadurch geringe Eindringtiefe. Die Gefahr des Verbrühens durch Wasserdampf in geschlossenen Räumen ist größer als beim Vollstrahl.